„Besser schlau statt blau“ für die Jahrgänge 8 bis 10
Die „heiße Phase“ der 5. Jahreszeit steht vor der Tür und in der Fritz-Winter-Gesamtschule heißt es für die Jugendlichen der Mittelstufe zum dritten Mal „Besser schlau statt blau“. „Unsere Schülerinnen und Schüler sollen ein umfassendes Bild erhalten sowie Verhaltensregeln für einen verantwortungsbewussten Umgang mit der Alltagsdroge Alkohol entwickeln können“, erklärt Beratungslehrerin Andrea Schneider die Ziele des Präventionsprojektes.
Im Rahmen der Projekttage „Erste Erfahrungen mit Alkohol“ für den 8. Jahrgang der Schule konnten sich die Kids an den Stationen eines Mitmach-Parcours praktisch und kreativ mit dem Thema auseinandersetzen. Diesen „Erfahrungsrausch“ brachte Klaus Marquardt vom Fachbereich Jugend und Soziales der Stadt Ahlen mit. Unterstützt wurde er von Hermann Wetterkamp von der Quadro-Suchtberatung Ahlen sowie von Sandra Bothe von der Polizei Warendorf. Der Parcours ist unheimlich wertvoll und kommt bei den Kids so gut an, dass die Fritz-Winter-Gesamtschule hofft, dass die Stadt Ahlen auch zukünftig die Mittel dafür zur Verfügung stellen wird.
Bleibenden Eindruck hinterließ Timo Schüsseler, Klient der Quadro Ahlen. Der 37jährige trockene Alkoholiker und Buchautor berichtete in sehr offenen Worten von seinen Erfahrungen. So beschrieb er eindrucksvoll und authentisch seinen Weg, vom ersten Bier mit 14, bis zum totalen Zusammenbruch fast 20 Jahre später. Diese Erfahrungen hat Herr Schüsseler soeben in seinem Buch „Vom Nullpunkt in ein neues Leben“ veröffentlicht.
Im Anschluss ging es für die Kids in die Schulküche, um am Workshop „Katerfreie Cocktails mixen“ teilzunehmen. Unterstützt von den Lehrerinnen Inna Januschewski, Verena Weßolowski und Kirsten Mann mixten die Schülerinnen und Schüler an verschiedenen Stationen die Cocktails „Raureif“ und „Refresher“. Außerdem wurden die Cocktail-Gläser noch mit Zuckerrand und Co. verschönert. Nachdem die Shaker geschwenkt wurden, ging es in die Cocktail-Lounge, die mit passender Dekoration und karibischen Klängen für die richtige Stimmung sorgte. Eine Abstimmung ergab übrigens, dass der „Raureif“ mit Kokos, Ananas und Sahne der Lieblingsdrink der Kids war! Am Ende des Workshops, der zum ersten Mal stattfand, konnten sich die Gruppen noch an Rezeptheften der BZgA mit Cocktails zum Selbermixen bedienen, sodass die Cocktail-Ideen auch zu Hause ausprobiert werden können.
Abschließend lernten die Schülerinnen und Schüler in der Turnhalle Teakwondo als Alternative zum Alkoholkonsum kennen. Peter Johanns vom Satori Verein Ahlen zeigte den Jugendlichen den Einstieg in eine Sportart, die er als Bereicherung für Körper und Geist versteht.
In einem Lernzirkel mit dem Schwerpunkt „Wenn Alkohol zum Problem wird“ machen die Schülerinnen und Schüler des 9. Jahrgangs die Erfahrung, dass „Zuviel Alkohol gefährlich ist und krank macht“. So klärt Sandra Bothe von der Polizei Warendorf über die Problematik „Alkohol und Strafdelikte“ auf, die schuleigenen Sanitäter sprechen mit ihren Mitschülerinnen und Mitschülern über „Komasaufen, Alkoholvergiftung und Rettungskette“ und Manfred Gesch von der Fachstelle für Suchtvorbeugung Ahlen berichtet über „die Phasen einer Suchterkrankung“.
Danach gehen die Jugendlichen in die Spieloase, die zum Kino umfunktioniert wird. Sie schauen „Filmriss“, einen spannenden Jugendkrimi, der die Schülerinnen und Schüler über Alkoholkonsum und -missbrauch, Koma-Trinken, Jugendalkoholismus und Gewalt informiert und durch eine packende Story emotionale Beteiligung erreicht. Anschließend lassen Maria Westhoff und Barbara Pohlmann, Lehrerinnen der Schule, den Schülerinnen und Schülern Zeit, sich über den Film in netter Atmosphäre und mit 100% alkoholfreien Erfrischungsgetränken auszutauschen.
In der Turnhalle beweist Erika Girke, dass „Tanzen schöner ist als Torkeln“ und damit eine echte Alternative zum Betrinken ist.
Die Projektstunden für den 10. Jahrgang werden von der Caritas Ahlen unterstützt und werden voraussichtlich im Juni vor den Abschlussfeierlichkeiten stattfinden.
„Besser schlau statt blau“ kommt bei den Jugendlichen sehr gut an, lässt sie die tatsächlichen Risiken von zuviel Alkohol verstehen und macht sie stark für einen gesunden Umgang mit Bier, Wein, Alcopops & Co.“, reflektiert Andrea Schneider. Sie freut sich über das gelungene Projekt, das ohne die tolle Zusammenarbeit mit den Kooperationspartnern, ohne die Mitarbeit von engagierten Kolleginnen und Kollegen und ohne die Unterstützung der Schulleitung nicht möglich wäre.