Europaschule,  Veranstaltungen

Besuch einer überzeugten Europäerin

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Im Rahmen der Europawoche bekam die Fritz-Winter-Gesamtschule Besuch aus Gronau. Marie-Lou Perou, die Pressereferentin der Euregio, wurde im Rahmen der Europawoche eingeladen, um Schülerinnen und Schülern des neunten Jahrgangs über ihre Arbeit zu berichten.

„Grenzen überwinden – auch im Kopf“ lautete der Titel des Vortrags. Dieser Idee hat sich der deutsch-niederländische Zweckverband vor nunmehr 60 Jahren verschrieben. Und auch wenn die Schlagbäume seit dem Schengener Abkommen verschwunden sind und es ein friedliches Miteinander der beiden Nationen gibt, bleiben noch immer Barrieren, die dieses Miteinander erschweren. Als Beispiel nannte Perou die zukünftige PKW-Maut, gegen die sich die Euregio bis zuletzt eingesetzt hat: „Den Besuch im Osnabrücker Zoo werden sich demnächst weniger niederländische Familien leisten, weil der Weg dorthin teurer wird.“ Die Auswirkungen durch die PKW-Maut seien für die Menschen im Grenzraum erheblich. Nicht nur auf politischer Ebene setzt sich die Euregio ein. Weitere Aufgaben sind die Förderung des kulturellen Austauschs und die individuelle Beratung der Menschen im Euregio-Gebiet. Denn schnell ergeben sich Fragen zu Arbeit, Studium und Wohnen, wenn täglich zwischen den Staaten gependelt wird.

Im Anschluss an den Vortrag blieb Zeit für einen Austausch mit den Schülerinnen und Schülern, die nach eigenen Angaben mindestens einmal im Jahr die Niederlande besuchen. Trotzdem hatten sie noch reichlich Fragen zu unserem westlichen Nachbarn.

Frau Perou erwies sich als Expertin der niederländischen Kultur und berichtete über Bräuche, kulinarische Besonderheiten und den Alltag der Jugendlichen. Besonders spannend war es für die Schülerinnen und Schüler zu hören, was die Niederländer über die Deutschen denken. Während Niederländer Aufgaben ad hoc und voller Tatendrang angingen, brauche der Deutsche zunächst für alles eine Strategie und einen ausgereiften Plan. Das sei mehr als ein Vorurteil, sagte Perou mit einem Augenzwinkern. Perfekt sei es, wenn beide Parteien ihre Fähigkeiten einbrächten. Genau das passiert bei der Euregio jeden Tag. Sie selber profitiert von den Ergebnissen der Zusammenarbeit. Perou arbeitet in Deutschland und lebt mit ihrer Familie in Enschede. In nationalen Kategorien denkt sie nicht. „Ich bin in Deutschland geboren, habe finnische Wurzeln und lebe in den Niederlanden. Werde ich nach meiner Nationalität gefragt, ist die Antwort immer `ich bin Europäerin´“.

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