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Dr. Felix Prinz zu Löwenstein an der Fritz-Winter-Gesamtschule

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„Wir haben unsere Eltern nach dem 2. Weltkrieg gefragt, ob sie wirklich so unwissend waren, ob man wirklich nichts hätte tun können. Was sagt ihr euren Kindern, wenn sie euch 2050 fragen, hättet ihr nichts davon gewusst? Hättet ihr nicht etwas tun können?“

Mit dieser provokanten Frage leitete Dr. Felix Prinz zu Löwenstein seine anschauliche Power-Point-Präsentation ein, um die Frage der Verantwortung für die Schöpfung und deren Erhalt für kommende Generationen zuzuspitzen.

Dr. Felix Prinz zu Löwenstein ist ein angesehener Fachmann für Ökolandbau. Er bewirtschaftet seinen landwirtschaftlichen Betrieb biologisch. Neben seiner Arbeit als Landwirt engagiert er sich als Präsidiumsmitglied des Anbauverbandes Naturland, als Vorstandsvorsitzender des Bundes Ökologische Lebensmittelwirtschaft und im Vorstand des Forschungsinstituts für biologischen Landbau.

Die Fritz-Winter-Gesamtschule, die sich seit 2009 kontinuierlich an der UNESCO-Dekade für Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) mit Aktivitäten wie Schülerfirma Oasenbau, Bienenzucht und Honig-AG, Schüler als BNE-Scouts und Bio-Mensa mit dem 100% nachhaltigen Angebot beteiligt, war es gelungen, den bundesweit gefragten Referenten zu einem Vortrag mit anschließender Diskussion zu gewinnen.

Gekommen sind an jenem Vormittag nicht nur Schülerinnen und Schüler der 10. Klassen und der gymnasialen Oberstufe der Fritz-Winter-Gesamtschule, sondern auch viele andere Mitglieder der Schulgemeinde und interessierte Landwirte des Kreises Warendorf, von denen einige deutlich machten, dass sie die Positionen des Referenten nicht uneingeschränkt teilen.

Felix zu Löwensteins fasste seine Position so zusammen: „Die Zeit ist gekommen, nicht mehr das Ob, sondern das Wie zu diskutieren. Wie schaffen wir die Transformation hin zu einer ökologischen Landwirtschaft, die auch künftigen Generationen ihre Lebenschancen lässt? Der Schlüssel dafür liegt in dem, was die Ökonomen „Kosteninternalisierung“ nennen. Es muss Schluss damit gemacht werden, dass ein erheblicher Teil der Produktionskosten von der Umwelt gezahlt wird, statt damit den Preis der Produkte zu belasten.“

Seine Thesen wurden in der anschließenden Diskussionsrunde lebhaft und durchaus auch kontrovers diskutiert. Schulleiter Alois Brinkkötter bringt die Diskussion am Ende der Veranstaltung zu dem Punkt der Verantwortung zurück: „Es ist nun eure Entscheidung, ob ihr euch für Nachhaltigkeit in eurem Leben entscheidet. Ihr könnt später nicht sagen, ihr hättet nichts gewusst…“.

Beim anschließenden Mittagessen in der Mensa, an dem neben Felix zu Löwenstein auch die Landwirte teilnahmen, ging die Diskussion weiter. Felix zu Löwenstein verabschiedete sich dann von Sabine Neumann, Lehrerin der Schule und Initiatorin der Veranstaltung mit den Worten: „Ich bewundere Ihr Engagement in der Mensa, aber auch in allen anderen Bereichen der Schule, die ich an diesem Tage habe kennenlernen dürfen.“ Er sei das erste Mal in einer so großen Schule zu Gast gewesen, die ein solches Gemeinschaftsgefühl ausstrahle.

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