Im Lateinunterricht erfahren – in Rom erlebt
Dass alle Wege nach Rom führen, das wussten die Schülerinnen und Schüler des Lateinkurses 9 der Fritz-Winter-Gesamtschule schon aus ihrem Lateinbuch. Dass sich der Weg von Ahlen nach Rom auch wirklich lohnt, das erlebten sie jetzt selbst bei ihrer Kursfahrt und tauchten in über 2000 Jahre Geschichte und den Trubel einer Weltstadt ein.
Kurslehrerin Claudia Wilmer, Kollege Bernd Lessner und ihre 17 Schülerinnen und Schüler reisten per Flugzeug an den Tiber, weiter ging’s per Bus und U-Bahn zum Gästehaus in unmittelbarer Nähe des Hauptbahnhofes Termini. Von dort ließen sich die meisten Ziele zu Fuß ansteuern, z.B. schon kurz nach dem Beziehen der Zimmer die „Spanische Treppe“ oder der „Trevi-Brunnen“. Forum Romanum und das Kolosseum waren die Höhepunkte am zweiten Tag. Dank guter Vorplanung konnten die Ahlener die Touristenschlangen vor den Eingängen mit einer Gruppenkarte umgehen. Im benachbarten Kapitolinischen Museum bestaunten die 14- bis 15jährigen Schülerinnen und Schüler dann noch einige der vielen Schätze aus römischer Geschichte.
Früh aufstehen hieß es am dritten Tag, denn der Papst lud zur Audienz auf den Petersplatz. Und tatsächlich ergatterten die Gesamtschüler gute Plätze und erlebten Franziskus und sein „Papamobil“ aus nächster Nähe. Bei der anschließenden Führung durch den Petersdom beeindruckten die ungeheuren Maße der Kirche, die beim Blick von oben aus der Kuppel noch großartiger wirkten. Damit nicht genug: Einige Unentwegte besichtigten beim Rückweg ins Gästehaus noch das Pantheon.
Die Vatikanischen Museen mit schier endlosen Gängen, zahllosen Exponaten und leider auch genauso vielen Besuchern bildeten den nächsten Programmpunkt. Mitten im Trubel fand sich dennoch immer wieder ein ungestörter Blick auf Meisterwerke wie die Laokoongruppe oder die Sixtinische Kapelle. Den Abschluss bildeten am letzten Tag die Callistus-Katakomben. Seit dem 2. Jahrhundert hatten die Christen der Urkirche dort ihre Toten beerdigt. Bunte Fresken und auch die sichtbaren Spuren zahlloser Hackenschläge geben in den unterirdischen Gängen noch heute eindringlich Zeugnis vom Bemühen der Menschen vor über 1800 Jahren.
Das Erlebnis Großstadt kam für die Schülerinnen und Schüler übrigens nicht zu kurz. Dazu gehört etwa, dass man wie ein Italiener – also nur mit Café, Hörnchen und Orangensaft – frühstücken kann und trotzdem recht lange über den Tag kommt, oder auch, wie man Touristenfallen sicher umgeht und im Restaurant selber eine leckere Pizza organisiert. Claudia Wilmer war anschließend richtig stolz auf ihre Schülerinnen und Schüler: „Es ist toll, wie gut sie sich in Rom zurechtgefunden haben. Diese Kursfahrt war ein Erlebnis.“

