Exkursion,  Oberstufe

Schüler erleben die Welt der Kunststoffe bei Dow Chemical in Ahlen hautnah

vl_Emrah_Enc Alper_Bas Dr. Klaus Haase

Von der Schuhsole über Matratzen bis zum latexfreien Kondom – all das und noch Vieles mehr lässt sich aus sogenannten Polyurethankunststoffen herstellen. Welche Prozesse dazu nötig sind und welche besonderen Eigenschaften die erhaltenen Kunststoffe haben –  davon konnten sich Schüler des 13er-Chemiekurses der Fritz-Winter-Gesamtschule einen Vormittag lang auseinandersetzen.

Nach einer kurzen Einführung über die Tätigkeiten des weltweit zweigrößten Chemieunternehmens ging  es mit der Besichtigung auch schon los. Die Schüler konnten dabei die komplette Produktionskette von der Anlieferung der Rohstoffe bis zur Vorbereitung dieser für die Kunden nachverfolgen.

Dass am Produktionsstandort in Ahlen selbst Schäume und weitere Produkte nur aus Forschungszwecken hergestellt werden, überraschte einige Schüler zunächst. Vielmehr hätten sie erwartet, dass die im Werk zusammengestellten Formulierungen auch direkt vor Ort zu Endprodukten verarbeitet werden. Die eigentliche Produktion erfolgt beim Kunden selbst, so Dr. Alexander Strietholt, leitender Mitarbeiter am Standort Ahlen. Je nach eingesetzten Rohstoffen, zu denen neben Mehrwertigen Alkoholen auch sogenannte Isocyanate zählen, können Kunststoffe mit ganz unterschiedlichen Eigenschaften hergestellt werden. Dabei sind die wohl bekanntesten Polyurethankunststoffe Weichschäume, wie sie in Matratzen, Autositzen und Putzschwämmen vorkommen, aber auch Hartschäume, die in Montageschäumen und als Isolierungsmaterial in Fassadenelementen zu finden sind. Dass dieser Kunststoff auch zur Herstellung von latexfreien Kondomen und Schuhsolen zu finden ist, hat zunächst kein Schüler vermutet. Auch bei der Herstellung von Lacken, wie sie beispielsweise als Bodenbelag in Parkhäusern zu finden sind, finden Polyurethane eine Verwendung.

Für die meisten Schüler war es die erste Besichtigung eines Chemiewerks überhaupt, was für sie eine abwechslungsreiche Alternative zum Chemieunterricht in der Schule darstellte. Darüber hinaus erhielten sie von Herrn Dr. Strietholt auch zahlreiche Tipps für ihren weiteren beruflichen Werdegang, denn das Abitur steht kurz vor der Tür.

%d Bloggern gefällt das: