Europaschule,  Exkursion

Vielfalt hautnah erlebt

Sicher ist sicher: Mit Weihnachtsgebäck im Gepäck machten sich 13 Schülerinnen und ein Schüler der Fritz-Winter-Gesamtschule auf den Weg zur Partnerschule im luxemburgischen Differdingen. Bevor sich die Achtklässler, die im dritten Jahr Französisch lernen, auf die Reise in die drittgrößte Stadt Luxemburgs machten, schwebten indes viele Fragen in der Luft: Wie werden die Schülerinnen und Schüler aus Differdingen sein, wie wohnen sie, wie ist ihre Schule und – vor allem – wie wird es mit der Verständigung klappen. „Für die Begegnung sind unsere Ahlener Schülerinnen und Schüler auf jeden Fall sprachlich gewappnet”, versicherte die Französischlehrerin Michaela Lodewick, die gemeinsam mit ihrer Kollegin Beate Retkowski die Achtklässler begleitete. Zudem hatten die jungen Ahlener und Differdinger erste Bilder und Infos über Haustiere, Hobbys oder Geschwister bereits im Vorfeld per Mail ausgetauscht.

Das Programm, an dem alle Schülerinnen und Schüler in Differdingen gemeinsam teilnahmen, war sehr vielfältig. Neben dem gemeinsamen Unterricht gab es Ausflüge, etwa in ein Wissenschaftsmuseum zum Mitmachen, in dem es unter anderem um die Geheimnisse der Elektrizität ging. Bei der Besichtigung einer Hochofenanlage, dem industriellen Kulturerbe von Belval, machten die Ahlener Bekanntschaft mit den letzten „Zeugen” einer vergangenen Epoche, als in Luxemburg noch Eisen erzeugt wurde.

Weiterer Höhepunkt war die Hauptstadt Luxemburg, die de facto ja auch erste Hauptstadt Europas war.

Dass sie Verwaltungssitz der Europäischen Union und ein wichtiger Finanzplatz ist, war für die Ahlener Schülerinnen und Schüler nicht so interessant wie die Tatsache, dass 70 Prozent der Einwohner Menschen aus über 160 Nationalitäten sind und diese Vielfalt vor allem als Bereicherung für die luxemburgische Bevölkerung wahrgenommen wird.

„Diese Vielfalt erlebten unsere Jungen und Mädchen auch in der Austauschschule hautnah mit”, kommentierte Lehrerin Beate Retkowski begeistert: „Schüler und Schülerinnen, deren Eltern aus Frankreich stammen, sprachen Französisch miteinander, wechselten dann auf Englisch oder Deutsch, wenn sich ein Mitschüler oder eine Mitschülerin mit Deutsch oder Englisch als Muttersprache zu ihnen gesellte; oder man plauderte ganz einfach gemeinsam auf Luxemburgisch weiter.” Luxemburgisch ist eine moselfränkische Sprachvarietät des Westmitteldeutschen und neben Deutsch und Französisch die dritte Amtssprache, die das kleine europäische Land hat.

„Themen wie Europa, Nationalitätenreichtum, Freundschaft und vor allem die Leichtigkeit eine Sprache zu wechseln, ließen diesen Austausch zu einem ganz besonderen Austausch werden”, resümierte Kollegin Michaela Lodewick fasziniert.

Nun freuen sich alle auf den Gegenbesuch aus Differdingen, der im Frühling 2020 stattfinden wird.

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