LERNKULTUR
„Ich unterrichte meine Schüler nie; ich versuche nur, Bedingungen zu schaffen, unter denen sie lernen können.“ (Albert Einstein)
In einer Schule wird – selbstverständlich – gelernt. Es werden Inhalte aufgenommen, verarbeitet, geprüft, abgeprüft und nach nachvollziehbaren Kriterien Leistung bewertet. Es wird selektiert, es werden Abschlüsse vergeben, es werden Biographien geprägt. Das ist der Sinn und Zweck einer jeden Schule und Schulform.
Eine Gesamtschule startet prinzipiell unter besonderen Voraussetzungen. Ihre Klassen, die je ein Drittel Haupt-, Realschul- und Gymnasialempfehlungskinder verbinden, haben die Heterogenität schon mit in die Wiege gelegt bekommen und die Schule ist sich dessen in Bezug auf Unterricht und Umgang mit einander bewusst. Deshalb war es für unsere Schule selbstverständlich, dass sie nicht nur das NRW-Zertifikat der „Gütesiegelschule Individuelle Förderung“ erwarb, sobald dieses vergeben wurde, sondern auch bald zur Stützpunktschule von Individueller Förderung wurde. Und auch in dem Moment, als das Gütesiegel durch das Zertifikat der „Zukunftsschule Individuelle Förderung NRW“ abgelöst wurde, war die Schule eine der ersten, der das Zertifikat verliehen wurde. Zudem wurden zwei Kolleginnen zu Übergangsberaterinnen und Netzwerkberaterinnen der Bezirksregierung und des Landes NRW, die den Prozess des Übergangs weiterer Schulen zur Zukunftsschule.NRW begleiten und die Netzwerkarbeit zwischen den Schulen initiieren und koordinieren. Netzwerke entstehen dort, wo Schulen sich zusammenschließen, um unter bestimmten Kriterien individuelle Förderung zu verbessern und zu optimieren. Die Fritz-Winter-Gesamtschule engagiert sich in diesem Zusammenhang ganz intensiv im Bereich von Beratung und LernCoaching, einem Bereich, der für die Schule ganz selbstverständlich immer schon sehr große Wichtigkeit besaß: Die gelinge Kommunikation zwischen den fast unzählig vielen an Schule beteiligten Menschen in allen Bereichen, auch und besonders im Bereich des Lernens, der Lernberatung und der Laufbahnplanung und Optimierung von zielgerichtetem Lernen.
Das Lernberatungsbüro koordiniert hier mit den sechs Lernberatern, die jeweils in einem Jahrgang aktiv arbeiten, nicht nur die individuellen Beratungsgespräche mit den Schülerinnen und Schülern, sondern auch die weiteren Hilfs- und Beratungsinstanzen:
Braucht ein Kind Hilfe bei der Rechtschreibung, nimmt die Lernberatung mit den Klassenlehrern Kontakt zu den LRS-Spezialisten der Schule auf, hakt es in Mathe, kann die Hilfe von gut fortgebildeten Dyskalkuliekollegen organisiert werden, Kinder mit besonderen Begabungen werden im Falle von Underachievment von der Kollegin mit ECHA-Diplom begleitet. Wenn Kinder und ihre Eltern Unterstützung im Bereich der Wochenpläne wünschen, können sie nach dem Unterricht die Lernbegleitung aufsuchen, wo ältere Schülerinnen und Schüler unter Leitung von Fachkolleginnen und Kollegen die Aufgaben betreuen und mit Rat und Tat zur Seite stehen. Auch die Schulsozialpädagoginnen sind bei auftretenden Lernproblemen ansprechbar, wenn Gründe außerhalb von Schule zu bearbeiten sind.
Alle diese Hilfs- und Stützungsinstanzen sind im Zuge der geplanten Schulentwicklung durch das Fortbildungskonzept untermauert. Fast 110 Kolleginnen und Kollegen haben im Laufe des Schuljahrs 2014/2015 an Fortbildungen im Hause teilgenommen, die ihnen die Haltung und die Methoden von LernCoaching näher gebracht haben. Eine koordinierende Arbeitsgruppe arbeitet im Bereich der Überarbeitung der Materialien, der Gesprächsführung, u.ä. im Trainingsraum und der Lernberatung, sie wird im kommenden Jahr besonders den Aspekt des Coachings im Unterricht voranbringen, selbstgesteuertes Lernen und kooperative Lernformen hierzu weiter thematisieren und hat von der Lehrerkonferenz den Auftrag bekommen, ressourcenorientiertes Miteinander und die stärkenorientierte Grundhaltung in ein leitbildartiges Gesamtkonzept der Schule zu fassen.
Respekt vor dem Anderen, Wertschätzung und eine auf positiver Beziehung fußende Grundhaltung ermöglichen heute und in Zukunft erfolgreiche Lernprozesse aller Schülerinnen und Schüler zu begleiten und ihnen Freude und Erfolg zu ermöglichen.
Dieses Grundverständnis einer Lernkultur der Akzeptanz und Wertschätzung sowie der Freude an Vielfalt ist auch im Schulprogramm der Schule festgeschrieben.