Schulsanitätsdienst

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Schulsanitätsdienst – Verantwortung übernehmen für andere

1. Die Anfänge des Schulsanitätsdienstes

Im Frühjahr 2008 entstand die Idee zum Aufbau eines Schulsanitätsdienstes an der Fritz-Winter-Gesamtschule. Ein so großer Betrieb, in dem sich täglich etwa 1500 Personen aufhalten, benötige gut ausgebildete Ersthelfer um im Bedarfsfall handeln und helfen zu können. So wurden die Einrichtung des Sanitätsraums sowie die Ausbildung der ersten 18 Schulsanitäterinnen und -sanitäter auf den Weg gebracht.

Ein zentral gelegener ebenerdiger Raum wurde ausgewählt, dort PVC-Fußboden verlegt und ein Wasseranschluss installiert. Für die Ausstattung wurden Liege, Schrank, Schreibtisch, Kühlschrank und ein White Board für den Dienstplan angeschafft. Zu den Erste-Hilfe-Materialien gehörten Lagerungskissen, Decken, Verbandkasten, Handschuhbox, Kühlakkus, Zahnbox, Wärmflasche, Wasserkocher, aber auch eine Trage und Unterarmgehstützen. Das Unfallbuch wurde ausgelegt, ein Handy-Meldesystem eingerichtet.

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2. Das Sanitätsteam

Mit der Bewerbung um den Schulsanitätsdienst wandten wir uns an die Jahrgänge 9 und 10:

Wenn du

  • gern mit Menschen zu tun hast,
  • sicher im Umgang mit Unfall- und Krankheitssituationen werden möchtest,
  • verantwortungsvoll und zuverlässig dein Engagement für die Hilfe an deinen Mitschülerinnen und -schülern einsetzen willst,
  • vielleicht Orientierung für Berufe im Kranken- und Pflegebereich erhalten möchtest,
  • dich gern in ein Team einbringst,

dann bist bei uns richtig!

Etwa 80 Schülerinnen und Schüler bewarben sich um diese erste Ausbildung! Und das Interesse an Erster-Hilfe ist nach wie vor sehr groß! Jedes Jahr werden seither etwa 20 Schülerinnen und Schüler zu Schulsanitäterinnen und –sanitätern ausgebildet.

3. Ausbildung und erste Einsätze

Nach umfangreicher zweitägiger Ausbildung und Einweisung in die Sanitätstasche, wurde die Gruppe mit T-Shirts und Leuchtwesten ausgestattet beim Sportfest vor den Sommerferien 2008 erstmals eingesetzt. Schnell wurde klar, dass sie gebraucht werden. Es war doch eine große Entlastung der Lehrerinnen und Lehrer, sie wussten nun verletzte oder schwache Schülerinnen und Schüler gut betreut. Das Team zeigte sich, nicht nur an diesem Tag, ausgesprochen engagiert, weit über die eigentliche Anwesenheitspflicht in der Schule hinaus.

4. Der tägliche Einsatz

Einmal wöchentlich wird seither ein Dienstplan für die laufende Woche erstellt. Hierzu treffen sich alle im Sanitätsraum, haben dort anschließend auch Gelegenheit zum Austausch oder zur Übung.

Jede Sanitäterin, jeder Sanitäter hat etwa 3 Tage im Monat „Dienst“. Sie arbeiten mindestens zu zweit im Team, vorzugsweise ein Mädchen und ein Junge. An diesen Tagen sind sie von 8.00 Uhr morgens bis Unterrichtsende um 15.00 Uhr per Handy zu erreichen und decken außerdem ihre „Dienstzeiten“ in der Frühstücks- und Mittagspause im Sanitätszimmer ab. Sollte ein Schüler mal ausfallen, läuft untereinander der Austausch und ein anderer aus der Gruppe springt ein.

Werden die Sanitäterinnen oder Sanitäter aus dem Unterricht gerufen, so geschieht das abwechselnd um den Unterrichtsausfall möglichst gering zu halten. In solch einem Fall kommen die Schülerinnen und Schüler in der Regel 10 – 15 Minuten wieder zurück in die Klasse. Nach Befragung stellt das Nacharbeiten des verpassten Lernstoffs kein Problem für sie dar. Selbstverständlich werden bei der Erstellung des Dienstplanes Klassenarbeitstermine, Wandertage usw. berücksichtigt.

5. Wichtiges Element des Schulalltags

Der Schulsanitätsdienst bietet jeden Tag die Möglichkeit, Verletzte oder Erkrankte unter Umständen auch bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes zu versorgen.

Die gut ausgebildeten Schulsanitäter/-innen setzen dabei ihr erlerntes Wissen in praktische Hilfe um, übernehmen Verantwortung und gewinnen Erfahrung. Zudem wird ihnen eine hohe Wertschätzung entgegen gebracht.

Um dem nach wie vor hohen Interesse am Schulsanitätsdienst bei der Schülerschaft der Fritz-Winter-Gesamtschule entgegen zu kommen, ist vor einigen Jahren im 7. Jahrgang eine AG „Gesundheit und Erste Hilfe“ eingerichtet worden.

Ich freue mich, mit sehr engagierten und verantwortungsvollen jungen Menschen zusammen arbeiten zu können. Das Zusammengehörigkeitsgefühl in dieser Gruppe ist immer besonders stark ausgeprägt. Die Schülerinnen und Schüler meistern nicht nur ihre täglichen Dienste, sondern auch Schulveranstaltungen wie den „Tag der Offenen Tür“, das „Schulfest“, die „Schülerdisco“, die „Bibelnacht“ oder Sportfeste. Sie unterstützen das Team des Roten Kreuzes beim jährlichen Blutspendetag in der Schule und nehmen an Wettkämpfen teil. Vor einigen Jahren wurde auf Initiative des Schulsanitätsdienstes auch ein Defibrillator angeschafft. Hierauf ist das Team besonders stolz. Lehrerinnen und Lehrer, sowie die Schulsanitäterinnen und -sanitäter erhalten eine Einweisung in das Gerät. Finanziert werden konnte es durch eine selbstorganisierte Losaktion an der Schule.

6. Anerkennung

Die Schulsanitäterinnen und -sanitäter erhalten für ihren Einsatz eine Urkunde und einen besonderen Vermerk auf dem Zeugnis. Hinzu kommen Ehrungen wie der „Schüler-Ehrentag“ der Stadt Ahlen oder die Auszeichnung „Stille Helden“.

Sie treffen sich halbjährlich zu einem Übungsnachmittag mit Tee und Kuchen, hierzu wird dann auch ein Vertreter des Roten Kreuzes eingeladen um in gemütlicher Runde Raum für gemeinsamen Austausch zu geben. Darüber hinaus machen sie halbjährlich einen Ausflug (Grillen, Maxipark, Kino, Weihnachtsmarktbesuch…) und, nicht zu vergessen, jährlich eine zweitägige Übungsfahrt nach Winterberg!

Ich hoffe, dass der Schulsanitätsdienst an der Fritz-Winter-Gesamtschule weiterhin so viel positive Resonanz erfährt und freue mich, mit ihnen zusammen arbeiten zu dürfen. Außerdem danke ich mit für die Unterstützung durch meine Kollegen Stephan Lohölter und Felix Sommer.

Birgit Beckmannshagen

(Koordinatorin des Schulsanitätsdienstes)