Schulleben

Statt Chemie und Bio zur Frisbee-WM nach Kalifornien

Eine außergewöhnliche sportliche Reise führte Julius Wierichs jetzt von der Fritz-Winter-Gesamtschule nach Kalifornien. Der Lehrer für Chemie und Biologie nahm an der „World Masters Ultimate Championship“ in Irvine teil – der Weltmeisterschaft im Frisbee für die Altersklasse ab 33 Jahren.

Vor der Reise in die USA musste sich der 33-Jährige aber erst in einem mehrstufigen Auswahlverfahren für den deutschen Kader qualifizieren. Dass Wierichs dann die Reise in die USA mit der deutschen Mannschaft auch antreten konnte, verdankt er nicht nur seinem Talent, sondern auch dem Entgegenkommen seiner Schulleitung, die ihm für die Dauer des Turniers freigab: „Das war eine einmalige Chance, und ich bin wirklich dankbar, dass ich sie nutzen konnte.“

Nach der Anreise nach Kalifornien galt es zunächst, den Jetlag in den Griff zu bekommen. Neben Trainingseinheiten mit der deutschen Mannschaft blieb Zeit für „typische amerikanische Sachen“ wie Shoppen in der Mall oder ein Besuch am Strand.

Während des Turniers spielte Wierichs’ Team innerhalb von sechs Tagen zwölf Spiele gegen Mannschaften aus aller Welt, darunter die USA, Kanada, Kolumbien, Japan und Indien. Das deutsche Team erreichte am Ende den siebten Platz mit einer Bilanz von fünf Siegen und sieben Niederlagen. „Damit waren wir zufrieden. Die Leistungsdichte war sehr unterschiedlich, und wir haben alles gegeben. Ein paar Spiele waren so knapp, dass wir mit etwas Glück auch Fünfter hätten werden können“, sagt Wierichs. Besonders beeindruckend war für ihn der Austausch mit den internationalen Teams: „Das freundschaftliche Miteinander und die knappen Spiele waren das Highlight.“

Während Länder wie die USA und Kanada mit semi-professionellen Strukturen und einer großen Spielerbasis dominieren, ordnet er Deutschland im Mittelfeld ein. „In Nordamerika spielen etwa fünf Millionen Menschen Frisbee, und die besten Spieler sind auf einem professionellen Level. Wir können da als Amateurmannschaft nicht ganz mithalten, aber wir haben trotzdem gut abgeschnitten“, erklärt Wierichs.

Dennoch hat es für die Deutschen in einer Wertung bis fast nach ganz vorn gereicht. Eine Besonderheit des Frisbeesports ist nämlich der sogenannte „Spirit of the Game“. Dabei geht es um Fairness, Respekt und den Verzicht auf Schiedsrichter. „Regelverstöße oder Fouls klären die Spieler selbst untereinander – und das funktioniert, auch auf internationalem Niveau“, erklärt Wierichs. Für diese sportliche Haltung erhielt das deutsche Team in der „Spirit“-Wertung den zweiten Platz mit einem herausragenden Durchschnitt von 11,67 Punkten. 

Die Reise nach Kalifornien bleibt für den Ahlener Lehrer ein unvergessliches Erlebnis – nicht nur sportlich, sondern auch menschlich. „Es war krass, Teil dieser internationalen Gemeinschaft zu sein. Solche Momente bleiben einem ein Leben lang in Erinnerung.“

Etwas vom „Spirit oft the Game“ versucht der Lehrer deshalb auch an seine Schule zu bringen. Schon seit einiger Zeit gibt es an der Fritz-Winter-Gesamtschule einFrisbee-Angebot für die Mittagspause, eine AG und sogar eine Frisbee-Liga. Für Sonntag, 9. Februar nächsten Jahres, plant Julius Wierichs zudem ein Frisbee-Turnier in einer Ahlener Sporthalle.

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