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Die Welt des Stahls hautnah erleben

Ein besonderer Tag für 40 Schülerinnen und Schüler der Fritz-Winter Gesamtschule Ahlen: Ihr Ausflug führte sie zum größten Stahlwerk Europas, Thyssenkrupp in Duisburg. Auf dem beeindruckenden Werksgelände erhielten die Jugendlichen einen faszinierenden Einblick in die chemisch-technischen Abläufe der Stahlproduktion.

Bereits die Hinfahrt mit Blick auf das Werksgelände weckte das Interesse der Schülerinnen und Schüler aus verschiedenen Chemie-Kursen der Schule, die von den Lehrkräften Vanessa Wilkens und René Poloczek begleitet wurden. Die Ausmaße des Werksgeländes, das sich über eine Fläche von 10 Quadratkilometern erstreckt, waren überwältigend. Die Fläche entspricht in etwa der Siedlungsfläche von Ahlen.

Nach der Sicherheitseinweisung und Einkleidung begann der Besuch mit der modellhaften Darstellung der gewaltigen Hochöfen, in denen die Ausgangsprodukte wie Eisenerze und Kokskohle bei Temperaturen von bis zu 2000 °C zu Roheisen verarbeitet werden. Als Nebenprodukt entsteht dabei Schlacke, dem sogenannten Hüttensand, welcher in einer auf dem Firmengelände ansässigen Firma zu Zement weiterverarbeitet wird.

Das absolute Highlight des Besuchs war jedoch das Stahlwerk selbst. Hier wird 1500 °C heißes Roheisen zu Stahl verarbeitet, indem reiner Sauerstoff in das heiße Roheisen geblasen wird und störende Verbindungen als Gas entfernt werden. Die Schülerinnen und Schüler konnten miterleben, wie das flüssige Roheisen mithilfe riesiger Kräne von einem Ende der Halle zum anderen transportiert wird und wie das Roheisen durch die Zugabe von Magnesium entschwefelt wird. Letzteres zeigte sich durch ein spektakuläres Funkensprühen. Im gesamten Stahlwerk war die Hitze spürbar.

Nach der Stahlherstellung werden die sogenannten 25 cm dicken Stahlbrammen im Warmwalzwerk und Kaltwalzwerk bis auf wenige Millimeter ausgewalzt.

In Zukunft soll das Roheisen nicht mehr mit Hilfe von Kohlenstoff, dem Hauptbestandteil von Koks, hergestellt werden, um den Kohlenstoffdioxidausstoß zu verringern. Stattdessen soll auf Wasserstoffgas umgestiegen werden, sodass als Nebenprodukt unschädliches Wasser entsteht. Bis zur großtechnischen Produktion werden indes noch Jahre vergehen. 

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