Schulleben

Ahri hat die Ruhe weg

Die neue Kollegin an der Fritz-Winter-Gesamtschule ist noch keine vier Jahre alt, ziemlich haarig und wenn möglich, schläft sie auch gern mal mitten im Unterricht ein. Alles ganz normal für einen Schulhund. Denn das ist Ahri, die erste ausgebildete Therapiebegleithündin der Gesamtschule.

Bis es soweit war, musste die Eurasier-Hündin mit Besitzerin Marina Bußmann eine neunmonatige Ausbildung absolvieren. „Damit wir die überhaupt anfangen konnten, hat Ahri eine Eignungsprüfung bestehen müssen, bei der sie auf typisches Kinderverhalten – also etwa Lärm und Fellziehen – getestet wurde“, erzählt Marina Bußmann, die als Sonderpädagogin an der Gesamtschule arbeitet. Beide zusammen schafften dann auch die Abschlussprüfung in Theorie und Praxis.

Vor den Sommerferien war Ahri bereits probeweise in einer sechsten Klasse zu Gast. „Der Hund hat die Ruhe weg und übertragt sie auch auf die Kinder“, stellte schon da der Klassenlehrer fest. Nach Abstimmungen in Lehrer- und Schulkonferenz ist Ahri nun auch offiziell der Fritz-Winter-Schulhund.

„Dabei geht es nicht nur darum, dass Kinder in Kontakt mit Hunden treten und die Scheu vor ihnen verlieren“, erzählt Marina Bußmann. Sie möchte Angebote in der Lernförderung durch ihren Hund begleiten lassen. „Ich habe die Erfahrung gemacht, dass allein die Anwesenheit von Ahri die Lernatmosphäre verbessert. Die Kinder sind leiser und motivierter.“ Das gelte für den Förderunterricht in Kleingruppen, aber auch für die Begleitung ganzer Klassen.

„Ahri hat einen sichtlich positiven Einfluss auf viele Schülerinnen und Schüler. Sie kann uns gern öfter im Unterricht besuchen“, berichtet etwa Lehrerin Kirsten Mann von ersten Praxiseindrücken in ihrer fünften Klasse. Und in der Tat liefert die ruhig mitten zwischen Schülerinnen und Schülern liegende Hündin eine deutliche Rückmeldung zur Lernatmosphäre im Raum: Ist die Klasse entspannt, ist auch Ahri entspannt.

„Die Schülerinnen und Schüler nehmen das schnell auf und gehen auch miteinander achtsam um, da braucht es keine Lärm-Ampel oder einen Lehrer, der ermahnt“, bestätigt ein Kollege. Ein bisschen neidisch ist er aber schon: „Einfach nur daliegen und schon ist Ruhe. Warum kann ich das nicht?“

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