Eine Brücke zwischen Ahlen und Barcelona
Nach dem ersten Teil des Schüler:innen-Austauschs im März in Barcelona fand nun der lang erwartete Gegenbesuch der katalanischen Jugendlichen an der Fritz-Winter-Gesamtschule in Ahlen statt. Mit einem abwechslungsreichen Programm und vielen eindrucksvollen Momenten wurde die zweite Runde des Austauschs nicht nur zu einem kulturellen Erlebnis, sondern vor allem zu einer Zeit intensiver Begegnung und wachsender Freundschaft.
Immer wieder gelang es dabei die Brücke nach Barcelona zu schlagen. So etwa beim Besuch des „Zwingers“ in Münster. Dort steht eine Installation der Künstlerin Rebecca Horn, die auch in Barcelona mit einer Skulptur vertreten ist. So wurde schnell eine persönliche Verbindung zwischen dem Ort in Münster und der katalanischen Metropole spürbar. Verbindung schaffte auch die Skulptur “Denkmal für Toleranz” des spanisch-baskischen Bildhauers Eduardo Chillida, die hinter dem alten Rathaus in Münster steht. Die Jugendlichen zeigten sich beeindruckt davon, wie europäische Kunst grenzüberschreitend in Dialog treten kann – eine Erfahrung, die dem Grundgedanken des Austauschs auf besondere Weise entspricht.
Da Ahlen im ehemaligen Bergbaugebiet liegt, durfte auch ein Besuch des Deutschen Bergbaumuseums in Bochum nicht fehlen. Die jungen Gäste aus Katalonien erhielten einen eindrucksvollen Einblick in die Industriegeschichte des Ruhrgebiets – eine für viele neue, spannende Erfahrung.
Neben dem offiziellen Programm war es vor allem die Herzlichkeit, mit der sich die Jugendlichen begegneten, die den Austausch besonders machte. Gemeinsame Nachmittagsaktivitäten und Wochenendunternehmungen stärkten die gewachsenen Freundschaften und machten aus Bekanntschaften echte Verbindungen.
Eugenio, der spanische Lehrer, der bereits zum dritten Mal an einem Austausch mit der Fritz-Winter-Gesamtschule teilnahm, zeigte sich begeistert: „Jeder Austausch ist anders – das macht ihn so besonders.“ Auch seine englische Kollegin, die die Gruppe begleitete, freut sich bereits auf ein Wiedersehen in Ahlen.
Ein Sahnehäubchen bildete der Ausflug zur Gartenstadt Margarethenhöhe in Essen, den die Lehrkräfte Arno Katz, Marisol Bellonch und Beate Retkowski gemeinsam mit den spanischen Kolleg*innen unternahmen. Bei einer Führung wurden interessante Parallelen zwischen dem von Georg Metzendorf gestalteten Stadtteil und dem als Gartenstadt konzipierten Parc Güell in Barcelona sichtbar – sowie erstaunliche Gemeinsamkeiten im Schaffen von Metzendorf und Antoni Gaudí.
Mit einer emotionalen Verabschiedung am frühen Morgen am Ahlener Bahnhof endete der Austausch. Die Freude über die gemeinsam verbrachte Zeit war groß – und der Wunsch, sich wiederzusehen, noch größer.

