Europawoche der Fritz-Winter-Gesamtschule
Tomy und Rocky Pavlovic sind „Tom2Rock“ – und keine Unbekannten an der Fritz-Winter-Gesamtschule. Die Brüder sind während der Europawoche am Freitag, 6. Mai, erneut mit ihrem Projekt „Dance4Respect“ in der Schule. Tomy und Rocky stehen aber auch für sich gerade millionenfach wiederholende Schicksale: Wie die Menschen aus der Ukraine, flohen die Eltern der zwei Tänzer vor dem Krieg aus Serbien. Umso aktueller ist ihre Projektphilosophie, mit Tanz kulturelle Grenzen zu verwischen und so den Kern von Frieden zu leben: gegenseitigen Respekt.
Vom 2. bis 9. Mai hat Europakoordinatorin Anke Gutsche die Themenwoche über verschiedene Zugänge strukturiert. Den Beginn übernimmt am Montag. 2. Mai, von 10 Uhr an im Forum Bundestagsabgeordneter Henning Rehbaum (CDU). „Mobilität in Europa – Alternativen zum Individualverkehr“ stellt das Mitglied des Verkehrsausschusses vor und diskutiert mit den Schülerinnen und Schülern des zwölften Jahrgangs. Der Krieg gegen die Ukraine wird sicher ein weiteres Thema sein.
Am selben Morgen hält ab 10.50 Uhr in der Bücherei Aygen-Sibel Celik eine interaktive Lesung aus einem ihrer Bücher, die Gemeinsamkeiten und Trennendes zwischen Christen, Juden und Muslime thematisieren. Die Kinder der fünften und sechsten Klassen können ihre eigenen Erfahrungen einbringen.
Die Ausstellung „Riga – Deportationen, Tatorte und Erinnerungsorte“ wird um 14.30 durch die Bildungsreferentin Nina Kliemke eröffnet. Die Ausstellung geht auf eine Initiative des Riga-Komitees zurück, dem Ahlen auch angehört. Diese Ausstellung widmet sich den Deportationen der jüdischen Nachbarn, den Tatorten und Tätern in Riga sowie den Erinnerungskulturen in den Mitgliedsstädten des Riga-Komitees. Es war unter anderem das Engagement von Mechthild Massin, das Ahlen zum Beitritt 2014 bewog. Sie wird ebenfalls zu Gast sein. Insgesamt ist die Ausstellung eine Initiative des Volksbundes, dem Städtebündnis-Riga Komitee und des Auswärtigen Amtes. Durch die Bildungspartnerschaft der Fritz-Winter-Gesamtschule mit dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge bekommt die Schule diese Ausstellung.
An diesem Tag veranstaltet zudem das Civic Institut ganztägig das Planspiel „Destination Europa“ in verschiedenen Räumen der Schule – Fortsetzung folgt am Dienstag, an dem Marisol Belonch auch den Englisch-Wettbewerb „The Big Challenge“ veranstaltet.
Am Mittwoch, 4. Mai, referiert Christian Happ vom deutsch-niederländischen Zweckverband Euregio in einem interaktiven Vortrag über das Thema „Grenzen überwinden – auch im Kopf“. Das ist Basis der Euregio-Idee.
Religionskurs-Schüler des zehnten Jahrgangs laden am Donnerstag, 5. Mai, zu ihrem unter Leitung von Birgit Beckmannshagen entstandenen Lesetheater „Gern wäre ich geflogen – wie ein Schmetterling“ ins Forum ein. Das Stück wird auch am Freitag, 6. Mai, aufgeführt.
Freitag ist dann auch der Tag von „Tom2Rock“. Vier Stunden lang arbeiten die Brüder mit Schülern verschiedener Stufen an coolen Moves und Choreografie – ein Workshop, der auf Grundlage von Freude an der Bewegung zeitgleich die Bedeutung von Disziplin und Zielverfolgung verdeutlicht.
Den Schlusspunkt der Europawoche an der Fritz-Winter-Gesamtschule setzen Schüler der gymnasialen Oberstufe mit einer Gedenkfeier am Montag, 9. Mai. Von 10 Uhr an erinnern sie an die Zwangsarbeiter, die im Zweiten Weltkrieg in Ahlen ihr Leben verloren. Die Europaschule hat eine Patenschaft für das Gräberfeld.