Auftakt der Europawoche mit vier Veranstaltungen
Mit gleich vier Veranstaltungen startete am Montag die Europawoche der Fritz-Winter-Gesamtschule. Im Forum der Schule spannte der Bundestagsabgeordnete Henning Rehbaum vor dem Jahrgang 12 einen breiten Bogen von der Ukraine bis hin zur grenzüberschreitenden Mobilität in Europa. In der Schulbücherei gab es eine Lesung mit Autorin Aygen-Sibel Celik, der 12er-Leistungskurs Sozialwissenschaften unternahm ein Planspiel zum Thema Migration und im Eingangsbereich der Schule startete die Ausstellung „Riga – Deportationen, Tatorte und Erinnerungsorte“.
Zum Thema Ukraine-Krieg stellte Hennig Rehbaum (CDU), der den heimischen Wahlkreis in Berlin vertritt, vor über 100 Schülerinnen und Schülern des Jahrgangs 12 fest: „Die Ukraine ist das Opfer und Putin der Täter“. Gleichwohl dürfe der Konflikt insofern nicht nach Deutschland überschwappen, dass sich hier Menschen mit ukrainischen und russischen Wurzeln feindselig gegenüberträten. Zur aktuellen Diskussion um deutsche Waffenlieferungen meinte Rehbaum: „Es ist außerordentlich wichtig, dass Putin keinen Gewinn nach Hause mitnehmen kann.“ Ein Sieg Putins wäre der Anfang vom Ende der europäischen Idee, die auf Gemeinschaft und Ausgleich basiere und nicht auf kriegerischem Zugewinn.
Auf Nachfragen der Schülerschaft gab Rehbau zu, dass die Politik lange Jahre mit Putin nicht richtig umgegangen sei. Bedenken wegen einer möglichen Bevorzugung von ukrainischen Flüchtlingen gegenüber anderen Flüchtlingsgruppen nahm Rehbaum auf, meinte aber auch, dass auch bei der vorherigen Flüchtlingsbewegung im Jahr 2015 die Hilfsbereitschaft in Deutschland sehr hoch gewesen sei.
Die Autorin Aygen-Sibel Celik stellte in einer interaktiven Lesung Schülerinnen und Schülern der Klassen 5.2 und 6.4 eines ihrer Bücher vor, darin geht es auch um das Miteinander der drei großen Weltreligionen. Finanziert durch die Konrad-Adenauer-stiftung beschäftigte sich der Leistungskurs 12 Sozialwissenschaften von Lehrer Felix Keßler im Planspiel „Destination Europe“ des Civic-Instituts mit Entscheidungsprozessen in der EU zu Themen der Asyl- und Flüchtlingspolitik.
Eingebettet in die Erinnerungsarbeit an der Fritz-Winter-Gesamtschule, unter anderem zum Schicksal der sowjetischen Zwangsarbeiter in Ahlen zwischen 1941 und 1945, ist die Ausstellung „Riga – Deportationen, Tatorte und Erinnerungsorte“. Sie erinnert an die von Deutschen betriebene Deportation und anschließende Vernichtung jüdischer Menschen. Die Austellung ist noch bis Freitag, 20. Mai, im Foyer der Gesamtschule vor dem Lehrerzimmer zu sehen.