Exkursion,  MINT

Destillieren praktisch erleben

Wenn im Fach Naturwissenschaften die Gärung und Destillation auf dem Lehrplan steht, liegt es nahe, sich diesem Teilgebiet der Chemie auch einmal in praktischer Anschauung zu nähern. Nachdem der Wahlpflichtkurs 8 der Fritz-Winter-Gesamtschule zahlreiche Experimente rund um die alkoholische Gärung und die Herstellung von Bränden durchgeführt hatte, stand zum Abschluss des Projekts ein Besuch in der Brennerei Schulze Rötering an. Dort konnten die Schülerinnen und Schüler erleben, wie man Brände auf hohem Niveau herstellt.

Der erste Prozess bei der Herstellung von Bränden ist immer die alkoholische Gärung. Im Unterricht wurde mit Lehrer René Poloczek genau untersucht, unter welchen Bedingungen die alkoholische Gärung besonders gut abläuft. Hierzu wurden vor allem verschiedene Fruchtsäfte als Rohstoffe genutzt. Der entstandene Wein wurde anschließend destilliert.

Die Schülerinnen und Schüler waren beeindruckt, als sie feststellen konnte, dass das entstandene Destillat sogar gut brannte. „So einen mit einfachen Mitteln gebrannten Wein zu trinken, ist dagegen nicht zu empfehlen. Dieser enthält noch zahlreiche unerwünschte Stoffe wie das giftige Methanol, das Kater auslösende Ethanal und Fuselalkohole“, berichtet René Poloczek, der mit Kollegin Nele Schall die Exkursion in die Brennerei leitete.

Spitzenbrände enthalten von diesen Stoffen nur noch sehr geringe Mengen und genau solche stellt Brennmeister Martin Schulze Rötering auf seinem Hof am Prozessionsweg in mittlerweile über 250-jähriger Tradition her. Dass damals genau an dieser Stelle eine Brennerei gebaut wurde, liegt auch daran, dass das Wasser dort sehr wenig Kalk enthält, was sich zusätzlich auf die Qualität der Brände auswirkt. Und während der Alkohol im Unterricht aus Säften hergestellt wurde, verwendet die Brennerei besonders stärkehaltigen Weizen aus eigenem Anbau.

Damit sich die Schülergruppe den anschließenden Destillationsprozess anschauen kann, wurden alle Vorgänge an dem Tag extra etwas später gestartet. In der Brennerei zeigte der Brennmeister anschaulich die Arbeitsschritte von der Maische über den Rohbrand bis bis zur Feindestillation. „Bei aller damit verbundenen Handwerkskunst, letztlich handelt es sich um einen chemischen Prozess, den wir als Kurs einmal hautnah miterleben konnten“, würdigt René Poloczek den Besuch in der Brennerei.

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