Einen Würfel Zucker im Aasee finden – Schüler besuchen das MExLab Chemie der Uni Münster
Mit Hilfe der speziellen Analysegeräten gelingt es den Forschern an der Uni Münster selbst ein Gramm Zucker im Wasser des Aasees nachzuweisen. Schülerinnen und Schüler der 12-er und 13er-Chemiekurse der Fritz-Winter-Gesamtschule hatten an einem Nachmittag die Gelegenheit ähnliche Fragestellungen praktisch zu bearbeiten. Auch viele Fragen rund ums bevorstehende Studium ließen sich klären.
Vor dem eigentlichen Praktikum wurde den Schülerinnen und Schüler zunächst erst einmal im Rahmen eines Kurzvortrages veranschaulicht, womit sich das Forschungsgebiet der Chemischen Analytik beschäftigt. Dabei wurde deutlich, dass mit Hilfe zahlreicher Analysemethoden beispielsweise untersucht werden kann, wie viel Arsen im Fisch ist oder welche Mineralstoffe in welchen Konzentrationen im Mineral- oder Trinkwasser enthalten sind. „Eigentlich gibt es für die Identifizierung und Quantifizierung jeden Stoffs ein bestimmtes Analyseverfahren“, so der Betreuer des Praktikums, Michael Holtkamp. Mittlerweile sind die Nachweisgrenzen so gering, dass man ein Gramm Zucker in einem Wasservolumen nachweisen kann, das dem des Aassees entspricht.
Um die Funktionsweise der Analysemethoden schülergerecht zu vermitteln, wurden Fragestellungen behandelt, die an Lebenswelt der SchülerInnen anknüpfen. So wurde u. a. der Frage nachgegangen, wie viel Fluorid wirklich in einer Zahnpastaprobe zu finden ist oder in welchen Konzentrationen Aldehyde, also bestimmte Giftstoffe, im Zigarettenrauch zu finden sind. Außerdem wurde untersucht, in welchen Konzentrationen weintypische Säuren in einem Wein enthalten sind. Mit Hilfe der sog. Röntgenfluoreszenzspektroskopie kann man relativ leicht unterschiedliche Metalle an der Oberfläche einer Probe sichtbar machen. Hierbei untersuchten die TeilnehmerInnen zum Beispiel Münzen und Geldscheine.
Der Fachbereich der Universität Münster erarbeitet gemeinsam mit Unternehmen auch Analysemethoden zur Qualitätskontrolle zum Beispiel in der Lebensmittelproduktion. Deshalb konnten schon zahlreiche Produktionsverfahren so umgestellt werden, dass weniger gesundheitsschädliche Stoffe gebildet werden.
Letztlich diente das Angebot nicht nur dazu, einen Einblick in die Forschung und die dabei genutzten Methoden zu erlauben, sondern auch, um interessierten SchülerInnen schon frühzeitig einen Einblick in die Uniwelt zu geben, um sie bei der Planung ihrer weiteren Ausbildung zu unterstützen. „Wenn so ein Angebot dazu anregt, dass sich die SchülerInnen mit der Zeit nach dem Schulabschluss beschäftigen, dann hat sich die Teilnahme gelohnt“, so der begleitende Chemielehrer René Poloczek.