Wenn Ihr nicht ins Museum kommt, dann kommen wir zu Euch!
Beherzt setzten die Museumspädagoginnen animierte Videos ein, um die Kunstklassen aus der Distanz zu erreichen und sie zu künstlerischen Experimenten zu animieren.
Die intensive Zusammenarbeit zwischen den Kunstklassen der Fritz-Winter-Gesamtschule und dem Kunstmuseum Ahlen kam schon mit dem ersten Lockdown im März letzten Jahre ins Stocken und die Türen blieben zu. Im Herbst wurden Schulklassen vorwiegend „Outdoor“, d.h. von den Kunstvermittlerinnen des Museums in den Schulen besucht. Die Rohlfs-Ausstellung hätten die Kunstklassen gerne gesehen, ihre Lehrer*innen hatten sich auf den vielseitigen Künstler gefreut. Als im April klar wurde, dass ein Besuch in der Ausstellung nicht mehr klappen würde, suchte das Museumsteam engagiert nach Lösungen und brachte über Videos den Künstler, die Ausstellung und die Kunst wieder in den Fokus unserer Schüler*innen.
Christian Rohlfs hätte seine wahre Freude an den Ergebnissen des 8ten Jahrgangs vermutet Kunstlehrerin Frau Maier, als sie die Ergebnisse ihrer Schüler, der Kunstklasse 8 der Fritz-Winter-Gesamtschule, sichtet. Das Handy, das in der Welt der Schüler*innen im letzten Jahr zum täglichen Begleiter wurde, konnte für expressive Selbstporträts genutzt werden. Direkt vom Handydisplay aus haben die Schüler ihre Gesichter malerisch auf Transferfolie übertragen und das Gemalte dann auf Papier gedruckt. Animiert wurden sie durch Filme aus dem Kunstmuseum Ahlen. Dagmar Schmidt und die neue Kunstvermittlerin Lioba Knape haben in der Ausstellung „Christian Rohlfs. Augenmensch! altersgerechte Videohäppchen für alle Kunstklassen erstellt. Sie forderten die Schüler auf, dem Esprit des experimentierfreudigen Künstlers zu folgen. Lioba Knape zeigte dem 7ten und 8ten Jahrgang neben den Handyanimationen auch andere Techniken und Materialien, um auf Christian Rohlfs humorvolle Druckgrafik und auf seine Landschaften zu reagieren. Die Schüler*innen der 5ten und 6ten Klasse animierte Dagmar Schmidt wie Rohlfs mal zart und mal kraftvoll, mal transparent und mal stofflich zu arbeiten, im letzten Fall kam Zahnpasta zum Einsatz. Der 9ten und 10ten Klasse brachten kleine Videos aus der Ausstellung den Impressionismus und Expressionismus näher, spielerische Techniken ließen sie praktisch in das Thema eintauchen.