Berufsorientierung,  Schulleben

Haariger Auftakt ins (Schul)Praktikum

Für die Jahrgangsstufe 9 der Fritz-Winter-Gesamtschule ist der Unterricht in Deutsch, Mathe, Englisch schon vorbei. In den letzten drei Wochen vor den Sommerferien sammeln sie Erfahrungen im Betriebspraktikum. Und für diejenigen, die in Corona-Zeiten keinen Platz bei Handwerkern, Kindergärten oder Industriebetrieben gefunden haben, gibt‘s ein berufsorientiertes Alternativprogramm in der Schule; gewissermaßen ein (Schul)Praktikum.

 

„Das erste Praktikum im Januar mussten wir leider absagen, deshalb sind wir froh, dass wir das zweite Orientierungspraktikum vor den Sommerferien nun nutzen können“, berichtet Ines Reicke, Abteilungsleiterin der Jahrgänge 9/10 an der ersten Gesamtschule Ahlens.

Zwei reguläre Praktika in Jahrgang 9 führt die Fritz-Winter-Gesamtschule seit einigen Jahren durch, viele Schülerinnen und Schüler können sich so optimal für einen Berufsweg entscheiden und bei potenziellen Ausbildungsbetrieben für sich werben.

 

„Auch in Ahlen war die Corona-Lage noch lange ungewiss, wir haben deshalb einige Schülerinnen und Schüler ohne Praktikumsplatz. Für sie haben wir die Berufsorientierung in die Schule geholt“, erzählt Ines Reicke. Keine ganz leichte Aufgabe, denn schließlich müssen drei Wochen gefüllt werden. Zudem dürfen laut Vorgaben des Landes keine Unterrichtsinhalte – etwa in Mathe oder Englisch – gelehrt werden, da die Schülerinnen und Schüler im Praktikum sonst Nachteile haben könnten.

 

Reicke: „Also haben wir uns entschlossen, möglichst viele Betriebe in die Schule zu holen.“

Organisiert haben die drei Wochen schließlich in der Hauptsache die Lehrkräfte Tobias Hahne, Berthold Jaster, Barbara Haubner-Brinker und Kevin Köstler. Sie haben viele Kontakte mit Externen hergestellt und überlegt, welche praktischen Elemente eingebaut werden können.

 

Zum Auftakt ging’s gleich ran an die Haare, die Frisörinnen von „InGo & Hair Team“ aus Hamm stellten ihren Beruf vor. Und das nicht nur in der Theorie, sondern ganz praktisch: An mitgebrachten Profi-Frisierköpfen übten die Schülerinnen und Schüler gleich mal Haare schneiden, toupieren, Dauerwellen rollen oder Ansätze färben.

 

Auch für Frisör-Gesellin Cindy Stork und ihre Kollegin Maria Röckemann war das eine Premiere: „Das ist das erste Mal, dass wir mit einer Schule kooperieren! Alle haben supergut mitgemacht!“ Lehrerin Barbara Haubner-Brinker war auch angetan: „Die Frisörinnen haben einen Top-Einblick in ihre Berufswelt vermittelt. Ich bin beeindruckt, wie souverän sie das mit der Schülergruppe gemacht haben!“

 

Tuana lernt unter Anleitung von Cindy Stork Lockenwickler einzudrehen

Elias schneidet dem Frisierkopf unter Aufsicht von Marla Röckemann den Bart

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