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„Macht es öffentlich“

Im Rahmen der „Europawoche“ war jetzt der Sozialaktivist Ali Can zu Gast an der Fritz-Winter-Gesamtschule. Den Schüler:innen gab er im Wesentlichen einen Rat mit auf den Weg: „Immer wenn ihr Rassismus erlebt oder beobachtet, macht es öffentlich. Je mehr wir darüber sprechen, desto mehr Menschen müssen sich damit auseinandersetzen.“

Der in Warendorf aufgewachsene Sozialaktivist ist vor allem als Initiator der „Hotline für besorgte Bürger“ sowie des Hashtags #MeTwo national wie international bekannt geworden. Anfang 2019 hat er das „VielRespektZentrum“ in Essen gegründet. Für sein Engagement wurde er unter anderem mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.

Im vollbesetzten Forum der Schule erzählte Ali Can von eigenen Erfahrungen mit dem Fremd-Sein in Deutschland. Vor allem, dass sich immer wieder Menschen für ihn und seine Familie eingesetzt hätten, habe bei ihm das Gefühl von Zugehörigkeit erzeugt. Genau dieses Gefühl der Zugehörigkeit sei es, dass Menschen, die etwa als Flüchtlinge nach Deutschland kämen, vom Staat, seinen Institutionen und den Bürgern ermöglicht werden müsse.

„Rassismus ist dabei ein Störfaktor“, sagte Can und erläuterte den Schüler:innen der Jahrgänge 11 und 12, dass Rassismus tief verwurzelt in der Geschichte und letztlich ein Ergebnis unterschiedlicher Machtverhältnisse ist. Und gerade die Schule sei ein Ort solcher unterschiedlichen Machtverhältnisse, verdeutlichte Can, der selbst Lehramt studiert hat.

Deutlich Position bezog Can zudem zu den Integrationserwartungen der Mehrheitsgesellschaft und verglich diese mit einer „Checklisten-Mentalität“, die beurteile, ob jemand bestimmte Kriterien erfülle. „Es gibt keine gelungene oder gescheiterte Integration, stattdessen eine Akzeptanz der Vielfalt.“

Als „Schule der Vielfalt“ versteht sich auch die Fritz-Winter-Gesamtschule, deren Schülervertretung zuletzt einen Anti-Rassismustag organisiert hatte. Nach Cans Vortrag nutzten deshalb etliche Schüler:innen die Chance für Nachfragen und Diskussionen zum Thema. Unterstützt wurde der Besuch Cans durch die Sparkasse Münsterland-Ost, die Wirtschaftsförderungsgesellschaft Ahlen und den Förderverein der Schule.

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