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Auf den Spuren des Ahlener Mammuts

Einer lokalen Berühmtheit waren jetzt die Schülerinnen und Schüler des 9er-Kurses im Wahlpflichtbereich Naturwissenschaften auf der Spur: Gemeinsam mit Lehrer René Poloczek erlebten sie in den Arbeitsräumen des Münsteraner Naturkundemuseums Techniken, mit denen Fossilien wie die Knochen des Ahlener Mammuts präpariert werden.

Bereits 1910 wurden in einer Tongrube in Ahlen die etwa 18 000 Jahre alten Skelettteile eines Mammuts gefunden. Dass das geborgene Skelett nahezu vollständig ist, machte es zu einer Besonderheit. Es ist deutschlandweit das einzig nahezu komplette Mammutskelett und so tragen viele Ahlener Einrichtungen das Mammut in ihrem Namen. Und auch heute werden etwa bei Baumaßnahmen oder in Sand- und Kiesgruben immer wieder versteinerte Meerestiere und auch Knochen gefunden.

Um solche Fossilien dauerhaft für die Nachwelt zu erhalten, sind viele aufwändige Schritte nötig. Die Bodendenkmalpfleger des Landschaftsverbands Westfalen Lippe (LWL) im Naturkundemuseum sind dabei für solche Fälle in ganz NRW zuständig. Klaudia Merz ist eine von ihnen. Sie ist ausgebildete geologisch-paläontologische Präparatorin. Beim Rundgang durch die Arbeitsräume stellte sie der Schülergruppe die Arbeitstechniken vor.

Nach der Bergung im Gelände werden die oft versteinerten Fossilien mit Sägen und Druckluftsticheln freigelegt. Um sie dauerhaft zu erhalten, werden Teile oder ganze Bereiche mithilfe von Epoxidklebern fixiert. Fehlende Stücke werden mit Hilfe von Abgusstechniken nachgebildet und koloriert.

Die Präparatorin Klaudia Merz macht es stolz, wenn ihre fertig präparierten Stücke im Museum ausgestellt werden. Bis es soweit ist, sind in der Regel mehrere Wochen Arbeit nötig. Auch ein neulich gefundener Stoßzahn eines Mammuts wartet noch auf seine Präparation. „Solche Stoßzähne werden regelmäßig in Kiesgruben gefunden. Da die Förderung heutzutage oftmals mit Saugbaggern stattfindet, werden aber viele Stoßzähne zerbrochen und sind so verloren“, ergänzt Klaudia Merz.

Nach dem Rundgang durch die Welt der Fossilien wechselten die Schülerinnen und Schüler dann Zeit und Raum und erlebten im benachbarten Planetarium noch einen Flug ins Weltall.

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